Die Pyrmonter Logenchronik
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Prinz Ludwig zu Waldeck-Pyrmont, zweiter Meister vom Stuhl unserer Freimaurerloge. Prinz Carl von Mecklenburg-Strelitz (später Großherzog), unser freimaurerischer Protektor. Dr. Fr. G. Ph. Seip, Fürstl. Waldeckischer Leibarzt und erster Pyrmonter Freimaurer (1747!). August Pichler, Theaterdirektor, Bauherr des Kurtheaters und erster Ehrenbürger Pyrmonts.
In den Akten des von Br. Friedrich Schröder eingerichteten 'Engeren geschichtlichen Bundes' war verzeichnet, daß von der hannoverschen Loge 'Friedrich zum weißen Pferde' 1763 eine Pyrmonter Loge 'Friedrich zu den 3 Quellen' gestiftet wurde, von der wir aber nichts Näheres wissen. Am 31. Mai 1776 hat dann die beauftragte Loge 'Augusta zu den drei Flammen' i. Or. Göttingen die Freimaurerloge 'Friedrich zu den drei Quellen' i. Or. Pyrmont nach dem System der 'Strikten Observanz' g. u. v. (gerecht und vollkommen) gestiftet. In den Akten des von Br. Friedrich Schröder eingerichteten 'Engeren geschichtlichen Bundes' war verzeichnet, daß von der hannoverschen Loge 'Friedrich zum weißen Pferde' 1763 eine Pyrmonter Loge 'Friedrich zu den 3 Quellen' gestiftet wurde, von der wir aber nichts Näheres wissen. Am 31. Mai 1776 hat dann die beauftragte Loge 'Augusta zu den drei Flammen' i. Or. Göttingen die Freimaurerloge 'Friedrich zu den drei Quellen' i. Or. Pyrmont nach dem System der 'Strikten Observanz' g. u. v. (gerecht und vollkommen) gestiftet.
Protektor und Namensgeber war Fürst Friedrich Carl August zu Waldeck-Pyrmont (1743-1812). Die "drei Quellen" beziehen sich auf die wichtigsten Heilquellen, die damals bekannt waren und dreicksförmig zueinander auf dem Brunnenplatz liegen: Oben der Hyllige Born (Trinkquelle), links der alte Badebrunnen (heute abgedeckt) und rechts der Brodelbrunnnen. Unser Bijou zeigt diese Anordnung zusammen mit dem fürstlichen Monogramm "F", das sich in dieser Form auch auf den zur Gründerzeit gültigen waldeckischen Pfenning-Münzen befindet.
Der freimaurerische Protektor der Loge war Br. Prinz Carl von Mecklenburg-Strelitz, der spätere Großherzog (seine Pyrmonter Ansprache im Almanach für Freymäurer - 1778). Eigenes Logenheim im Hause Altenauplatz 4.
Die Gründung erfolgte aber in der Brunnenstrasse 3 (Zarenhaus), im Hause des ersten Meisters vom Stuhl, Br. (Dr.) Georg Friedrich Papen, Fürstlich Waldeckscher Leibarzt und Brunnenmedikus (11.05.1738-14.05.1810). Dessen Nachfolger war ab 1783 Prinz Ludwig zu Waldeck (jüngerer Bruder des Protektors, 1752-1793). Das Gründungsprotokoll sowie die anschließenden Protokolle bis zum Juli 1780 sind in unserem Archiv. Berühmte besuchende Brüder in dieser Zeit waren der Dichter Heinrich Christian Boie, Staatsmann Fürst Karl August von Hardenberg und der Maler Johann Heinrich Tischbein d. Ä..
Pyrmonter Brüder veranlaßten am 5.5.1781 die Gründung der Mindener Bauhütte "Wittekind zur westfälischen Pforte". Überregionales Aufsehen eregte 1812 der vergebliche Versuch des schwedischen Hofsekretärs Carl Bohemann, der dem Orden der Asiatischen Brüder angehörte, die bereits eingeschlafene Loge wieder zu reaktivieren. Die späteren Jahrzehnte sind in Dunkel gehüllt, es gibt jedoch Anzeichen, daß es weiter zu brüderlichen Begegnungen in Pyrmont kam. Vom 6. Juni 1889 sind wieder Protokolle vorhanden. An diesem Tage stifteten die Brüder unter dem alten Logennamen ein maurerisches Kränzchen (Vorsitzender Br. Fr. Scholing), das der Obhut der Loge "Zur königlichen Eiche" i. Or. Hameln unterstellt wurde und mit kurzen Unterbrechungen bis zum 17. November 1928 bestand.
An diesem Tag wurde die Loge unter der „Großen Loge von Preußen, genannt Royal York zur Freundschaft" g. u . v. wiedererrichtet. Als erster Meister vom Stuhl wurde Br. Oskar Glaubitz eingesetzt. Logenheim im Haus Hemmerich, Brunnenstr. 47. Zur Feier der Neugründung erschien die Festschrift von Br. (Prof. Dr.) Heinrich Trommsdorf „Die Freimaurerei in Pyrmont“. 1932 wurde Br. Christian Zetzsche Meister vom Stuhl. Damals 20 Mitglieder, 8 Ehrenmitglieder, 6 ständig besuchende Brüder.
Aus den Arbeiten seit der Wiedererrichtung der Loge sind die großen Tagungen der Jahre 1932/33 bemerkenswert, auf denen der Br. Redner Oskar Zetzsche einflußreichen auswärtigen Brüdern seine aus wissenschaftlicher Sicht unbelegten Thesen über die großes Aufsehen erregenden vermeintlichen Zusammenhänge des vorgeschichtlichen Kultheiligtums der Externsteine mit der freimaurerischen Überlieferung vortrug, die zur Grundlage des völkisch umgestalteten Rituals der Großloge wurden. Dennoch Verbot der Loge und Plünderung der Logenräume durch die Nationalsozialisten. Am 15.07.1935 war die Schlußfeier der noch verbliebenen 13 Brüder im Tempel.
Nach den regelmäßigen Zusammenkünften im Hause von Br. Christian Zetzsche (Vogelreichsweg 9) seit dem 28.11.1945, fand die von der britischen Militärregierung genehmigte Wiedereröffnungsfestloge am 23. Juli 1948 unter der „Landesgroßloge der Freimaurer in Niedersachsen“ in den "Alleestuben" statt: 30 Mitglieder, 4 Ehrenmitglieder, 2 ständig besuchende Brüder. Seit dem 3. Mai 1949 arbeitete die Loge wieder im Hause Hemmerich.
Am 27. April 1950 wurde in Bad Pyrmont die Perfektionsloge des AASR „Schell Permunt" Nr. 33 ins Leben gerufen und am 10. Februar 1951 durch den Souveränen Alt-Großkommandeur, Bruder Raoul Koner, feierlich installiert.
1954 tagte die Hauptversammlung (Großlogentag) der GLL FvD in Bad Pyrmont.
Seit Mai 1966 wird nach dem Ritual der GL der A.F.u.A.M.v.D. gearbeitet. Am 8. Mai 1976 konnte in Anwesenheit des Großmeisters der GL AFuAM, Br. (Dr.) Rolf Ullmann, sowie von 29 Stuhlmeistern und 200 weiteren Brüdern aus nah und fern das 200. Stiftungsfest begangen werden. Aus diesem Anlaß brachte Br. Christian Zetzsche sein Erinnerungsbuch „200 Jahre Freimaurerei in Pyrmont“ heraus.
Unter seinem Nachfolger Br. Heinzfriedrich Müller konnte die Loge ihre Ausstrahlungskraft nach innen und außen weiter festigen. Viele Jahre leitete er das Collegium masonicum (CM) in Osterwald, das von Brüdern aus nahezu allen niedersächsichen Logen rege besucht wurde.
Der Stuhlmeister Br. Hartmut Kuhn gründete und leitete bereits vor seiner Amtszeit den "Freundeskreis Pyrmonter Ritualmusik", der 1973 die Einspielung für den I ° auf Tonband ermöglichte. Er setzte 1986 ein neues Hausgesetz in Kraft, das u. a. die Amtszeit der hammerführenden Meister neu regelte und das er 2007 überarbeitete.
Der Meister vom Stuhl Br. Titus Malms erwirkte 1989 eine große gemeinsame Leistung aller Brüder, durch die erstmals eine eigene Bauhütte mit außerordentlichem persönlichen und geldlichen Einsatz erworben werden konnte. Am 28. Juni 1992 fand mit dem Altgroßmeister der GL der AFAM, unserem Bruder (Dr.) Helmut Zetzsche, und Brüdern aus 30 Logen die festliche Tempel- und am 18.10. die öffentliche Einweihung statt. Zugleich erreichte es Br. Titus Malms, die "Pyrmonter Ritualmusik" vollständig einzuspielen, mit einem Begleitheft 1991 als CD herauszubringen und in der Großloge durchzusetzen. Er veröffentlichte neue Nachforschungen zur Logengeschichte und verfasste dazu das Buch ("Pyrmonter Spurensuche" 2001).
1993 tagte in der neuen Bauhütte erstmals der Stuhlmeistertag unseres Distrikts.
In der Amtszeit des Stuhlmeisters Br. Helmut Daro gelang es, den bekannten Theologen Eugen Drewermann zu zwei vielbeachteten Großveranstaltungen in das Konzerthaus einzuladen und unsere Loge als erste Bauhütte Deutschlands 1996 im Internet vorzustellen. Für die innere Festigung der Bruderschaft setzten sich der international anerkannte Osteoporose-Spezialist MvSt Br. (Prof. Dr.) Helmut Minne und der MvSt Br. Kurt Rimkus (mit dem Festprogramm zum 225. Bestehen) besonders aktiv ein.
Der MvSt Br. Gunter Krause brachte die Loge in seiner Amtszeit wieder verstärkt in der Öffentlichkeit zur Geltung. 2010 wurde das erste "Bürgerliche Pyrmonter Brudermahl" als ganz neuartiges lokales Forum in traditionell frm. Form so erfolgreich ausgerichtet, dass es für weitere Logen Vorbildcharakter erlangte (s. "Humanität" 5/2010).
Der Stuhlmeister Br. Fritz Riesel leitete die Loge in den Jahren 2010 und 2011. Vor und während seiner Amtszeit und darüber hinaus gestaltete unser Bruder die neue informative Internetseite der Loge. Diese Webseiten beinhalten alles Wissenswerte von der Gründung der Loge im Jahre 1776 bis heute. Sie zählt mittlerweile zu den umfangreichsten Logen-Auftritten ihrer Art im Internet.
Sein Nachfolger, Br. Titus Malms, gestaltete weiterhin das "Brudermahl" und gewann dafür prominente, bundesweit bekannte Persönlichkeiten, u. a. (Dr. Scherf, Franz Müntefering, Prof. Dr. Rüttgers, Martin Kind, Thomas Mang) und mit den Brüdern Bosbach und Beardmore auch erstmals die Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland und der Großloge der Britischen Freimaurer in Deutschland. "In Würdigung des selbstlosen und überdurchschnitt-lichen Einsatzes zum Wohl der Stadt" wurde Ihm 2021 das Goldene Bad Pyrmonter Stadtwappen mit Rubin verliehen.
Der MvSt Br. (Dr.-Ing.) Ingo Majohr setzte mit der Marmortafel am Haus einen neuen sichtbaren Akzent. Im Rahmen einer kreativen literarisch-musikalischen Veranstaltung im Kurhaus wurde Lessings "Ernst und Falk" aufgeführt. Die Spenden der Gäste und der Loge kam dem Bad Pyrmonter Kinderschutzbund zu Gute.
Der nachfolgende Stuhlmeister, Br. Ingo Neumann, führte das "Brudermahl" erfolgreich fort, sodaß es ein fester und stark beachteter Bestandteil des Pyrmonter Veranstaltungskalenders wurde. Er konnte in unserem 240. Jubiläumsjahr auch daran erinnern, dass die von uns zusammen mit dem Staatsbad 2016 verwirklichte neue Fassung des Brunnens vor dem Kurtheater endlich erstmals Br. Lessing im Stadtbild würdigt und dabei die Brr. Lortzing und Pichler einbezieht. Nach langen Bemühungen gelang es, dass die Stadt mit dem 2022 eingeweihten Benjamin-Franklin-Platz an der Helenenquelle endlich auch an den Besuch unseres großen amerikanischen Bruders erinnerte.
Der Br. Andreas Jungnik (seit 2019 MvSt.) nutzte den 2022 unverschuldet eingetretenen großen Wasserschaden und die Corona-Pandemie-Pause, um die Ausstattung unserer Bauhütte sorgfältig zu erneuern und zu ergänzen. Demnach konnte sich die Bruderschaft nach mehreren Monaten ihrer tätigen Mithilfe und 30 Jahre nach ihrem Einzug, über ein zeitgemäßes, eindrucksvolles äußeres Erscheinungsbild unserer Loge freuen.
Br. Daniel Gerth ist aktuell der Meister vom Stuhl.
Unser Namensgeber
Fürst Friedrich Carl August zu Waldeck und Pyrmont Gemälde von Bruder Joh. Fr. Aug. Tischbein Königliche Gemäldegalerie Den Haag
Gründungsprotokoll
Brunnenplatz 1776
Pyrmonter Brunnenplatz zur Zeit der Gründung der Freimaurerloge "Friedrich zu den drei Quellen".
Hier befinden sich die drei wichtigsten Quellen des Bades und bilden die Form eines Dreiecks:
1= Hylliger Born,
2= Alter Badebrunnen (heute abgedeckt),
3= Neuer Badebrunnen (Brodelbrunnen).
Pyrmonter Bauhütten
Unser Logenhaus
Die feierliche Tempel-Einweihung fand am 28. Juni 1992 und die festliche öffentliche Einweihung am 18. Oktober 1992 statt.
Wir danken dem Staatsbad für die Dauerleihgabe einer Palme vor dem Logenhaus. Die erste Palme wurde am 18.10.1992 im Rahmen der Logeneinweihung übergeben. Seit dieser Zeit wird jedes Jahr eine Palme vom Staatsbad vor dem Logenhaus aufgestellt.
Der Eingangsbereich
Unser Gesellschaftsraum